- 8. Oktober 2025
Klarheit im Supermarkt: EU-Parlament stärkt Verbraucherschutz bei Veggie-Produkten

Mit seinem jüngsten Beschluss sorgt das EU-Parlament für mehr Klarheit im Supermarkt. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte dafür, dass vegetarische und vegane Produkte künftig keine traditionellen Fleischbezeichnungen wie „Burger“, „Schnitzel“ oder „Wurst“ mehr tragen dürfen. 355 Parlamentarier unterstützten den Vorschlag, 247 stimmten dagegen. Ziel ist es, Verbraucherinnen und Verbrauchern eine eindeutige Orientierung zu ermöglichen und Verwechslungen zu vermeiden.
Transparenz statt Täuschung
Die Initiative der französischen EU-Abgeordneten Céline Imart soll sicherstellen, dass Begriffe wie „Wurst“ oder „Schnitzel“ künftig den Lebensmitteln vorbehalten bleiben, die sie tatsächlich beschreiben – also Produkten aus Fleisch. Laut Imart unterscheiden sich pflanzliche Ersatzprodukte deutlich in Zusammensetzung und Nährwert, weshalb klare Bezeichnungen notwendig seien.
Der Beschluss bedeutet einen wichtigen Schritt hin zu mehr Transparenz im Lebensmittelhandel. Während in den letzten Jahren viele Hersteller bewusst auf bekannte Begriffe setzten, um ihre pflanzlichen Produkte zu bewerben, sollen künftig eindeutige Namen sicherstellen, dass Kundinnen und Kunden sofort erkennen, was im Einkaufswagen landet.
Schutz traditioneller Lebensmittelkultur
Auch Handwerksbetriebe und Landwirte begrüßen die Entscheidung. Begriffe wie „Wurst“ oder „Schnitzel“ haben in der europäischen Esskultur einen festen Platz und stehen für bestimmte Zutaten, Herstellungsweisen und Qualität. Das Verbot schützt somit nicht nur Verbraucher, sondern auch das kulturelle Erbe und die handwerkliche Identität der Fleischverarbeitung.
Deutschland im Zentrum der Debatte
Mit rund 121.000 Tonnen produziertem Fleischersatz ist Deutschland der größte Markt für pflanzliche Alternativen in Europa. Gleichzeitig berichten viele Verbraucher über Unsicherheiten beim Einkauf, wenn vegane Produkte optisch und sprachlich kaum von Fleisch zu unterscheiden sind. Die neuen Regelungen könnten hier für dringend nötige Übersicht sorgen und Fehlkäufe verhindern.
Ehrliche Kennzeichnung stärkt Vertrauen
Der Beschluss des EU-Parlaments sendet ein klares Signal: Verbraucherinformation geht vor Marketing. Ob Fleisch oder Pflanze – jedes Produkt soll künftig das heißen, was es ist. Das schafft Vertrauen, sorgt für Fairness im Wettbewerb und bringt mehr Ehrlichkeit in die Regale.
Mit der Entscheidung wird deutlich: Klare Worte sind der erste Schritt zu einem klaren und bewussten Konsum.