- 12. Juli 2021
Grün-Weiss Mannheim behauptet sich gegen Team Hämmerling TuS Sennelager
Mannheim. Im Team Hämmerling TuS Sennelager gab man sich bereits vor der Abreise in die Kurpfalz keinerlei Illusionen hin, denn mit dem zur Verfügung stehenden Aufgebot waren die Ostwestfalen nur krasser Außenseiter. „Nach den vier Einzeln“, so Teamchef Marc Renner, „kann ich unseren Jungs nur ein großes Kompliment aussprechen, sie haben sich spielerisch bestens präsentiert.“ So gab es dann zumindest zum Ende hin noch einen kleinen Lohn für die Bemühungen: Daniel Cukierman/Daniel de Jonge besiegten das höher eingeschätzte spielstarke Mannheimer Duo Julian Lenz/Kevin Krawietz mit 6:6(4), 6:4, 10:6 und holten den Ehrenpunkt. Summa summarum bedeutet dies ein 1:6 beim Titelverteidiger.
Angesagt war an diesem sonntäglichen 2. Spieltag in der 1. Tennis-Point-Bundesliga am Neckarplatt die Partie beim aktuellen Deutschen Meister Grün-Weiss Mannheim, der zum Saisonstart ein müheloses 5:1 gegen Tennis Ewige Liebe BW Neuss absolviert hat. Mühelos zweifelsohne, aber vom zeitlichen Aufwand her schon unglaublich lange. Stundenlange Regenschauer führten letztlich in die Halle und für beide Mannschaften war die Auseinandersetzung erst am darauffolgenden Samstag beendet: Die >Badischen Hallenspiele< endeten nämlich um 00.30 Uhr am 10. Juli mit einem Dreisatzerfolg für das Neusser Duo Nikola Milojevic/Luca Vanni gegen Gerald Melzer/Robin Kern!
Da gingen die gestrigen sechs Spielansetzungen ohne Regen am Sonntag wesentlich schneller über die rote Asche auf der Anlage am Neckarplatt vor 1.100 Zuschauern. Alleine auf der Grundlage von ATP-Ranglistenpositionen hatten die Gastgeber Topleute aufgeboten, die internationales Spitzentennis verkörpern. Dies gilt ebenso für den 27-jährigen Dominik Köpfer (ATP 62) wie für den Spanier Pedro Martinez Portero (ATP 107). Nur 1.302. Platz im ATP-Ranking für den 30-jährigen Wiener Gerald Melzer. Der war vor seiner einjährigen Operationspause Nummer 68 der Welt und inzwischen wieder ein Comebacker. Die Nummer vier der Mannheimer, der 28-jährige Julian Lenz, hat derzeit mit Platz 168 seine weltweit beste Platzierung inne.
Gleichwohl gingen auf Seiten Hämmerlings Jonas Forejtek (ATP 314), Antoine Cornut-Chauvinc (ATP 461), Daniel Cukierman (ATP 805) und erstmals Daniel de Jonge (ATP 1156) unbekümmert ihre sportlichen Herausforderungen an. Sieht man einmal von dem Deutsch-Niederländer de Jonge ab, der eine glatte Zweisatzniederlage (1:6, 2:6) gegen Julian Lenz hinnehmen musste, bot das übrige Trio phasenweise eine ausgeglichene Leistung. Im Duell der jeweiligen Nummer eins hatte der 20-jährige Tscheche Forejtek gegen den glänzend aufgelegten Olympiafahrer Köpfer sogar einen Satzball. Doch der Tiebreak im zweiten Satz ging mit 13:15 verloren, so auch mit 4:6, 6:7 die Partie.
Auch die beiden Franzosen spielten stark auf, insbesondere der erstmals im Einzel aufgebotene 21-jährige Antoine Cornut-Chauvinc (ATP 461). Sein Match gegen den aus Valencia stammenden Pedro Martinez Portero, vor geraumer Zeit noch Rang 82 der Welt, war ausgeglichen; bis in den Match-Tiebreak. Zuvor Satzgewinn auf beiden Seiten.
Doch fortan bestimmte der spanische Sandplatzspezialist das Geschehen auf dem Rechteck und steuerte mit 5:7, 7:5, 10:3 den dritten Punkt dazu. Daniel Cukierman (ATP 805) war, vor allem im zweiten Satz gegen den österreichischen Davis-Cup-Spieler Melzer, ein gleichwertiger Akteur. Doch ein Routinier wie der Wiener spielte im Tiebreak sein ganzes Repertoire aus und das 6:3, 7:6(3) war zugleich nach den vier Einzeln die Niederlage der Begegnung.
Turniererfolg für Jan Zielinski
Verzichten musste an diesem Bundesliga-Wochenende Teamchef Marc Renner auf seine beiden spielstarken polnischen Tennisprofis Kacper Zuk und Jan Zielinski. Wie spielstark der 22-jährige Zuk ist, stellte er zum Ligaauftakt im Duell gegen den Gladbacher Albert Ramos-Vinolas am letzten Freitag unter Beweis. Gegen den ehemaligen ATP-Weltranglisten-33. gestaltete er die Partie ausgeglichen und verlor erst im Match-Tiebraek das Duell gegen den 33-jährigen spanischen Routinier. Ebenfalls in guter Verfassung zeigte sich Jan Zielinski beim mit 66.640 Euro Preisgeld dotierten ATP-Challenger-Turnier in Braunschweig. Mit seinem Landsmann Szymon Walkow gewann er den Turnier-Titel im Doppel mit einem 4:6, 7:5, 10:6 Erfolg gegen das kroatische Zwillingsduo Ivan und Matej Sabanov. Da zugleich am Samstag die Nationalen Tennismeisterschaften in Polen begannen, sind unisono die polnischen Profis verpflichtet daran teilzunehmen, so dass sie anderweitige Turnierverpflichtungen nicht wahrnehmen konnten.
Foto: Debbie Jayne Kinsey