- 1. August 2021
Spieler des Tages ist zweifelsohne Arthur Rinderknech
Paderborn. Das Team Hämmerling TuS Sennelager hatte sich vor dem 7. Spieltag in der 1. Tennis-Point Bundesliga am heutigen Sonntag beim HTC Blau-Weiss Krefeld >Verlieren verboten< als Ziel gesetzt. Als gegen 17.25 Uhr die Begegnung auf der Anlage am Krefelder Stadtwald vor knapp 400 Zuschauern beendet war, war die Vorgabe umgesetzt: Man hatte nicht verloren. Doch gewonnen wurde auch nicht. Letztlich reichte es nur zu einem 3:3 Unentschieden und die Ostwestfalen bleiben somit weiterhin Schlusslicht in der Tabelle. „Die Partie hat auch keinen Sieger verdient gehabt“, so Hämmerlings Teamchef Marc Renner, „was mich aber zufrieden stellt ist die Tatsache, dass keiner enttäuscht hat.“
Gleichwohl gab es an diesem Sonntag doch einen Gewinner, der erst knapp 12 Stunden vor Beginn der Begegnung von Kitzbühel aus kommend in der Seidenstadt eingetroffen war: Arthur Rinderknech. Der 26-jährige Franzose, der im Debütjahr 2019 mit einer ATP-Rankingposition um 390 nach Paderborn gekommen war, hat sich mittlerweile zu einer sportlichen Größe auf der ATP World Tour entwickelt. So unterlag er zuletzt in der österreichischen Skimetropole erst im Halbfinale dem späteren norwegischen Turniersieger Casper Ruud. Er ist mittlerweile zu einem Top 100-Mann in der Tenniswelt gereift und seine bislang beste Platzierung (vor Kitzbühel) ist ATP-Platz 91.
Gegen den niederrheinischen Gastgeber eröffnete der 26-jährige Rinderknech die Begegnung als Nummer eins seiner Mannschaft und er traf auf den erstmals eingesetzten drei Jahre älteren Stefano Travaglia (ATP 88). Der Italiener, vor geraumer Zeit noch die Nummer 60 der Welt, startete furios mit Satzgewinn. Doch je länger die Auseinandersetzung andauerte, umso spielerisch wacher wurde Hämmerlings Topspieler. Im Tiebrack kam der fast 2,0 Meter große Franzose zum Satzausgleich. Da er den Matchtiebreak knapp für sich entscheiden konnte, reichte sein 2:6, 7:5(5) 11:9 Erfolg zum zwischenzeitlichen 1:1. Zuvor hatte sich nämlich Jozef Kovalik (ATP 131) dem glänzend aufgelegten Italiener Marco Cecchinato (ATP 83), einst als Nummer 16 im ATP-Ranking notiert, mit 4:6, 3:6 geschlagen geben müssen.
Die Ausgeglichenheit beider Mannschaften setzte sich anschließend in den beiden weiteren Einzelbegegnungen fort. Mit Federico Gaio (ATP 149) schickten die Hausherren ihren dritten Italiener in die Partie, der auf Manuel Guinard (ATP 265) traf. Für den 25-jährigen Franzosen war dies die Saisonpremiere und die Hoffnungen auf einen Einzelsieg waren gegeben. Sein Satzgewinn nährte die Hoffnungen, doch daraus wurde leider nichts. Das verdammt knappe 6:4, 4:6, 6:10 brachte den Krefeldern einen weiteren Punkt ein. „Der Sieg von Federico war sicherlich recht glücklich“, sagte Blau-Weiss-Pressesprecher Jörg Zellen, „dafür hatte Viktor aber etwas Pech bei seiner Niederlage.“
Gemeint ist der an Nummer vier spielende Norweger Durasovic, der sich Daniel Cukierman in drei Sätzen geschlagen geben musste. Der mit einem französischen Pass ausgestattete Israeli präsentierte sich, wie schon während seinn bisherigen Ligaeinsätze, in bester kämpferischer Verfassung. Die Auseinandersetzung begann Cukierman mit Satzgewinn, doch der in Oslo lebende 24-Jährige konterte mit dem Gewinn des zweiten Satzes. Wie in der ersten Tennis-Bundesliga üblich, wird der dritte Durchgang im Matchtiebreak entschieden. Und diesmal schlug das Pendel für das Team Hämmerling aus, denn das 6:3, 4:6, 10:6 bedeutete das Remis nach den vier Einzeln.
Für die Doppel brachten beide Teams zwei Doppelspezialisten auf die rote Asche: Beim Gastgeber kam der 35-jährige Simone Bolelli (ATP-Doppel 35), der bereits die Nummer acht der ATP-Doppel-Weltrangliste war, und Marc Renner stellte den elf Jahre jüngeren Jan Zielinski (ATP-Doppel 132) auf. Der aus Bologna stammende Bolelli trat mit Federico Gaio an und sie hatten das Hämmerling-Duo Cukierman/Zielinski als Kontrahent. Während ihre sportliche Auseinandersetzung noch andauerte, hatte das französische Duo Rinderknech/Guinard mit 6:4, 7:6(5) das Team Hämmerling mit 3:2 in Führung gebracht. Doch die Hoffnungen auf einen doppelten Punktgewinn für die Ostwestfalen erfüllten sich nicht, denn eine 5:7, 5:7 Niederlage bracht schlussendlich das Unentschieden zustande. Während Marc Renner das Resultat als gerecht ansah, ordnete man dieses Ergebnis auf Seiten der Krefelder etwas ein: „Wir waren besser besetzt und ein Sieg war nicht unmöglich. In Erinnerung bleibt aber ein toller Spieltag, eine tolle Kulisse und wir hatten Glück mit dem Wetter. Demzufolge alles gut“, bilanzierte Jörg Zellen den Spieltag.
Foto: Agentur Klick