- 29. September 2022
Weltweiter Tag der Flüsse
Immer am vierten Sonntag im September findet seit 2005 der Internationale Tag der Flüsse statt. Dieser weltweit ausgerufene Gedenktag soll den Wert der Flüsse in das öffentliche Bewusstsein bringen und auf die Wichtigkeit von Wasser aufmerksam machen. Das “Aktionsbündnis: Schützt Menschen und Tiere im Detmolder Westen e.V.” startet eine Videoserie mit regionalen Tierarten, die den Lebensraum Fließgewässer (Bäche und Flüsse) benötigen. Der erste Informationsclip zeigt die Sumpfschrecke.
Am vergangen Sonntag den 25.09.2022 war es soweit: Die Menschheit sollte an das so wichtige Gut, das Wasser denken. Die Idee des Gedenktages kommt aus Kanada. Mark Angelo aus Burnaby, British Columbia stammend rief 1980 den lokalen BC Rivers Day zum Schutz der Flüsse ins Leben. 2005 griff die UNO die Idee auf und entwickelte mit anderen Organisationen den heutigen Tag der Flüsse (engl.: World Rivers Day).
Wasser ist ein grundlegendes Menschenrecht. Die Dürreperioden in den vergangen Jahren haben dieses Thema ober auf die Tagesordnung von vielen Ländern und Kommunen gesetzt. Noch ist die Wasserversorgung in Deutschland gesichert, aber in vielen Landkreisen wurde auch in diesem Sommer, wie schon in den Vorjahren, die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen Wasser zu sparen. Denn das Gut Wasser, wichtig für die Lebensmittelproduktion und damit für Landwirte und jeden einzelnen Bürger, wird auch hierzulande knapper.
Weltweit haben etwa 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mehr als 4,2 Milliarden Menschen fehlen sanitäre Grundversorgungmöglichkeiten. Täglich sterben etwa 10.000 Kinder unter fünf Jahren durch wasser- und sanitärbedingte Erkrankungen. Diese Angaben finden sich 2009 in der Resolution der 64. Generalversammlung der Vereinten Nationen. Im Jahr 2019 schreibt die UNESCO im Rahmen des Weltwasserberichts: ” 2,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem und durchgängig verfügbarem Trinkwasser. 4,3 Milliarden Menschen können keine sicheren Sanitäranlagen nutzen.” Die Zahlen haben sich in 10 Jahren nur marginal verändert. Liest man diese Fakten, kann sich Deutschland glücklich schätzen, das hier jeder genügend Wasser zur Verfügung hat.
Flüsse und Bäche haben dabei eine wichtige Funktion. „Allerdings gibt es Handlungsbedarf bei den Gewässern, denn nur sieben Prozent der deutschen Flüsse und Bäche sind in einem guten oder sehr guten ökologischen Zustand.” steht in dem Weltwasserbericht der UNESKO. Fließgewässer sind allerdings nicht nur wichtig für die Wasserversorgung von Menschen, sondern bilden die Grundlage für Lebensräume von vielen Tiere und Pflanzen. Dementsprechend muss es ein globales Interesse an dem Erhalt und Schutz von Fließgewässern und deren unmittelbare Umgebung wie Auen, Feuchtgebiete und Moore geben.
Das Aktionsbündnis Detmolder Westen stellt in der nächsten Zeit, in lockerer Folge verschiedene Tierarten aus der Region vor, die den Lebensraum Fluss und Auen für ihre Existenz benötigen. Denn nicht nur der Mensch hat ein Grundrecht auf Wasser, auch die Artenvielfalt ist abhängig von dem nassen Gut.
Den Start der Clipfolgen bildet die Sumpfschrecke, die im Hardisser Moor (Lage) und am Oetternbach in der Detmolder Region beheimatet ist. In der Roten Liste Nordrhein-Westfalen 2010 ist die Sumpfschrecke, je nach Naturraum, in der Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) oder 2 (stark gefährdet) eingestuft. In anderen Bundesländern hat sich ihr Bestand stabilisiert und gilt dort als ungefährdet.
Der Videoclip mit kurzen Informationen und eindrucksvollen Bildern zur farbintensive und singenden Sumpfschrecke:
Foto: Helmut Krüger